Montag, 5. September 2016
perfekt Erwachsen
Ich bin eine jung Erwachsene auf dem Weg Erwachsen zu werden. E R WA C H S E N.
Was soll das eigentlich sein? Ist das ein Muss oder wird es einfach nur von der Gesellschaft gefordert?

Ich stehe mit beiden Beinen im Leben. Habe keinerlei Schulden, eine Ausbildung gemacht und habe einen festen Job. Eine eigene Wohnung, einen Hund und Auto. Dies gehört zu den Dingen die ich mir über die Jahre erarbeitet habe auf das ich auch gerne mit Stolz zurückschaue. Per Abendschule bilde ich mich weiter um dem Ziel näher zukommen, ohne Bedenken um das liebe Geld, leben zu können. Die Grundsteine sind gelegt.

Was gehört nun noch dazu e r w a c h s e n zu sein? Zu wissen wer man ist oder wer man gern sein möchte? Wie will man sein? Wie es die Gesellschaft fordert? Vernünftig und stumpf und ohne eigene Meinung? So wird zumindest nicht über einen erzählt.
Was ist richtig und was falsch? Alle sagen – setz dir ZIELE. Ziele setzen... na klar – klingt spontan ganz einleuchtend und einfach. Ich möchte von der Gesellschaft als erwachsene Frau ernst genommen werden! So sind wir wieder bei der Frage... wer oder was oder wie ist man erwachsen?

Gibt es Richtlinien, Gesetze, Vorschriften, Vorbilder an denen man sich Messen kann und weiß was zu tun ist?

Ich wäre unsicher und anfänglich zurückhaltend in neuen Situationen oder bei neuen Bekanntschaften, wird mir nachgesagt. Nach kurzen Überlegungen, ist das so – ja! Aber warum ist das falsch?

Ein Buch mit dem spießigen Titel „Selbstfindung“. Hätte ich mir nie gekauft, jedoch war eine Werbung wohl erfolgreich. Zur richtigen Zeit, an dem man abends im Bett liegt und überlegt ob man auf dem richtigen Weg ist und sich irgendwann entschließt noch in sozialen Medien zu schauen, um auf andere Gedanken zukommen, leuchtet auf einmal als Empfehlung ein Hörbuch kostenfrei auf - „Selbstfindung“. Mittlerweile können diese social Media wohl auch schon Gedanken lesen – gruselig.

Gut. Dachte ich mir kann ja nicht schaden. Auch hier ging es darum, seine Stärken zu analysieren und diese weiter auszubauen. Sich somit Ziele setzen. Erreichbare Ziele.

Nach dem 2 Stündigen Hörbuch war ich keinen Deut weiter als vorher – es haben sich ehr noch mehr Fragen eröffnet.

Zurück zu der Frage... was ist richtig? Vertrauen oder gesundes misstrauen? Offenheit oder anfänglich zurückhaltend als Selbstschutz? Benehmen und spießig sein oder blamieren um Spaß zu haben?

Auf der Suche nach Perfektion. Perfekt sein... geht das? Gibt es Regeln um perfekt zu sein? Wer oder was so richtig perfekt? Eine Suche ohne Ziel. Ständig auf der Suche nach etwas besserem, statt das zu akzeptieren was man hat und dies Wertzuschätzen. Wann kommt der Punkt an dem man sich dem zufrieden gibt was man hat? Um Glücklich zu sein?

Woher kommt die Suche nach DEM Perfekten? Muss man besser sein als andere? Angst vor dem Versagen? Sich mit anderen vergleichen – wobei dies gar nicht möglich ist.

Wird die eigene Meinung durch die Gesellschaft so stark manipuliert?

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Deine Gedanken finde ich interessant, weiter so! Glück wird sehr unterschiedlich definiert... Mich würde deine Definition mal interessieren- was bedeutet Glück für dich?
Du hast es dir glaube ich schon selbst beantwortet, die Leute wissen Dinge/Erlebnisse zu wenig zu schätzen, das macht sie unglücklich, ein Streben nach immer mehr, ... es ist bei manchen nicht möglich diese Gier zu stillen. Das ist dann auch keine gesunde Zielsetzung mehr.

Und was ist ein gesundes Misstrauen (für dich)?

Für mich bedeutet kurz gesagt auch Glück = Zufriedenheit, mit dem was ist... Akzeptanz, dessen was nicht zu ändern ist, was nicht heißen soll, dass sich kämpfen nicht lohnt.

Ich finde übrigens eine anfängliche Zurückhaltung sehr sympathisch, daran ist nichts falsch, die Erwartungen mancher Leute sind einfach FALSCH. Beobachter sehen mehr, als Leute, die mit der Tür ins Haus fallen...

Finde deinen Weg.

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Danke für deine Worte.

Glücklich? Schöne Frage. Ich denke das geht in die Richtung mit sich selber zufrieden zu sein.

Und genau das, macht es schwierig weil die Gesellschaft vieles wieder in Frage stellt, sodass man sich in Frage stellt, ob das alles richtig ist oder man sich das nur schön redet.

Was denkst du, wo die Grenze liegt etwas zu akzeptieren oder doch weiter zu kämpfen? Wo ist der Punkt an dem man für sich sagen kann - so ist es okay? Man weiß es geht noch besser und man ist nicht am Ende, man könnte weiter kämpfen. Aber eigentlich ist der aktuelle Zustand auch in Ordnung? Hier wären wir wieder bei der Perfektion. Will man diese nur erreichen, damit man vor Anderen gut da steht oder weil man dann erst zufrieden ist und nicht das Gefühl hat...man hätte... .

Mir wurde gesagt, man sollte Selbstbewusst wirken, dies würde vieles einfacher machen. Durch die Zurückhaltung würde dies untergehen.

Ich bin der Meinung das die Gesellschaft diese Perfektion fordert und das in allen Bereichen. Man wird oft in Frage gestellt, du könntest so einen hübschen Mann haben... warum nimmst du xyz. Mit deinem Abschluss hättest du studieren können... warum hast du nicht... ?! Die Welt steht dir offen, warum wohnst du in einer Kleinstadt...

Diese Fragen bzw. die Gedankengänge verinnerlichen sich immer mehr und somit kommt der Drang zur Perfektion - so in meinem Fall.

Doch wie soll man das Gesellschaftsbild ändern?

Die einen geben sich mit dem zufrieden was sie haben ohne sich weitere Gedanken zu machen... und die anderen wollen immer mehr und größer, schöner etc.

Was ist die gesunde Mitte?

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